Literaturwissenschaftler, Jurist und Politiker
Johann Ludwig "Louis" Uhland wurde am 26. April 1787 in Tübingen geboren.
Sein wohl bekanntestes Gedicht "Frühlingsglaube" entstand am 21. März 1812. Der romantische Charakter dieser Verse und die Wahl seiner lyrischen Themen (Natur, Mittelalter) darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihr Verfasser nur in eingeschränktem Sinn als Romantiker betrachtet werden kann. Uhlands wortkarge und nüchterne Art schlägt sich auch in seinen Gedichten nieder, die weniger zu Schwärmerei und Gefühlsergüssen neigen als zur knappen, anschaulichen, präzisen Darstellung von Gegebenheiten. Der Ton ist schlicht und unpathetisch, häufig angelehnt an Volkslieder, mit denen der Autor sich auch wissenschaftlich beschäftigt hat; so wird Uhland zum Volksdichter.
Am 13. November 1862 verstarb er im Alter von 75 Jahren. Er wurde auf dem Tübinger Stadtfriedhof begraben. Nur ein dunkler Granitblock mit dem Namen in goldener Schrift gibt Hinweis auf den großen Dichter. Sein Grab ist nicht weit von dem seines Dichterkollegen Friedrich Hölderlin entfernt. (Wissenswertes über ihn ist bei
wikipedia.de zu erfahren).
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Frühlingsglaube
Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun, armes Herz, vergiß die Qual!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Ludwig Uhland