ei ei
Das erste Ei von Lisa II war gerade mal so groß wie ein Taubenei (hier im Eierlöffel zum Vergleich mit dem Ei von Mona im Eierbecher). Doch bereits tags drauf war es schon fast so groß wie das Ei von Mona.
Da wir unsere (erste) Lisa nach etwa 2,5 Jahren (sie wurde ca. 3 Jahre alt) leider erlösen mussten, da sie sich aus Altersschwäche kaum noch auf den Beinen halten konnte, musste ein neues Huhn als Gefährtin für Mona her, denn schließlich sind Hühner keine Einzelgänger.
Doch Mona war erst mal gar nicht darüber entzückt und pickte sie weg, sobald sie sich ihr näherte. Das hatte dann zur Folge, dass die 'Neue' tagelang laut gackernd im Hühnerhof umherrannte, sobald Mona sich ihr näherte. Zu allem Überfluss flog sie dann auch noch ständig über den hohen Zaun auf die Nachbarwiese, um hoch oben im Kirschbaum zu nächtigen. Und da Lisa II nicht an Menschen gewöhnt war, sah sie auch uns als "Feinde" und war dementsprechend scheu.
Eines nachts nun, es war um 2 Uhr, weckte mich lautes Hühnergeschrei aus meinen Träumen. Sofort sprang ich aus dem Bett, nahm die Taschenlampe und lief hinaus in den dunklen Garten. Lisa II rannte mir kreischend direkt vor die Füße und wehrte sich auch nicht als ich sie aufnahm. Ich trug sie ins schützende Hühnerhaus, wo sie sich schnell wieder beruhigte. Am nächsten Morgen sah ich die Bescherung. Wild im Garten verstreut lagen viele Hühnerfedern. Ich kann mir nur denken, dass hier der Marder am Werk war. Und Lisa II sah erbärmlich aus, denn die Schwanzfedern fehlten zum größten Teil und auch am Rücken musste sie viele Federn lassen. Doch wenigstens war ihr, soweit ich es beurteilen konnte, weiter nichts geschehen. Ihre immense Lautstärke und ihrer Schnelligkeit retteten ihr das Leben. Aber es war schon sehr knapp.
Am darauffolgenden Abend flog sie nun nicht mehr auf den Kirschbaum, so viel hatte sie immerhin gelernt, doch nahm sie stattdessen einen anderen Baum ins Visier. Nachdem wir sie von dort wieder runterscheuchten lief sie schnurstraks in den Stall. So ging es dann einige Tage weiter, immer dasselbe Spiel - abends flog sie über den Zaun auf die Nachbarwiese, während Mona schon lange auf ihrer Schlafstange im Hühnerhaus saß, und ich jagte sie immer wieder in den Stall. Seit zwei Abenden nun geht sie selbständig hinein und setzt sich eng neben Mona auf die Stange. Doch das erst, nachdem Mona sie schließlich akzeptiert hatte und sie inzwischen auch mit ihr gemeinsam aus demselben Futternapf fressen darf ... Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? ;-)
Ambrosia - 20. Jul, 15:45