31
Okt
2009

Jan Vermeer van Delft

war einer der bekanntesten holländischen Maler des Barock.
Sein Gesamtwerk umfasst nach heutiger Kenntnis nur 37 Gemälde, doch bereits zu seinen Lebzeiten konnte er
gute Preise für seine Bilder erzielen.


Ansicht von Delft, 1660/1661

Stadtansichten wurden nur selten für den freien Markt gefertigt, sonden meist infolge von öffentlichen oder privaten Aufträgen.
Sie erzielten deshalb auch höhere Preise als nicht auftragsgebundene Landschaftsbilder.
Das Bild *Ansicht von Delft* malte Jan Vermeer wahrscheinlich von einem höheren Stockwerk eines Hauses aus.
Nachdem dieses Gemälde in der Literatur besonders gerühmt worden war, entschied sich König Wilhelm I. der Niederlande für den Ankauf dieses Werkes.



Bei der Kupplerin 1656

Bekannt geworden ist Vermeer vor allem für seine Genremalerei, die einen Großteil seiner Arbeiten ausmachen. Da Genrebilder auch Werte vermitteln sollten, erhielten sie oft Mahnungen, wie z.B. das Motiv oben wohl aussagen sollte, dass der Mensch trotz der sinnlichen Verführungen bei klarem Verstand bleiben sollte. In den meisten Frauendarstellungen von Jan Vermeer spielen moralische Aussagen mehr oder weniger eine Rolle.



Die Briefleserin, etwa 1662-1663

Über das Leben von Jan Vermeer van Delft ist nur wenig bekannt. Er wurde am 31. Oktober 1632 in der Nieuwe Kerk in Delft
getauft und war das zweite Kind und der einzige Sohn seiner Eltern.
Über die Ausbildung Jan Vermeers zum Maler gibt es keine gesicherten Informationen. Er wurde als Freimeister am 29. Dezember 1653 Mitglied der St.-Lukas-Gilde. Dieser Aufnahme muss eine sechs Jahre umfassende Lehrzeit bei einem von der Gilde anerkannten Maler vorausgegangen sein.
Jan Vermeer heiratete am 20. April 1653 Catharina Bolnes in Schipluy, einem Dorf in der Nähe von Delft. Die Ehe stieß zunächst auf den Widerstand der Mutter Catharinas, Maria Thins. Ein Grund dafür kann die calvinistische Konfessionszugehörigkeit Vermeers gewesen sein, während Catharina Bolnes der katholischen Kirche angehörte. Erst nach Fürsprache des Katholiken Leonaert Bramer gab Maria Thins ihre Vorbehalte gegen eine Eheschließung auf. Die Frage, ob Vermeer zum katholischen Glauben übertrat, ist umstritten.



Die Spitzenklöpplerin, um 1664

Salvador Dalí war bereits als Kind fasziniert von einer Reproduktion Vermeers: *Die Spitzenklöpplerin*, die sich im Arbeitszimmer seines Vaters befand.
Später war Salvador Dalí ein großer Bewunderer Vermeers und verglich die Spitzenklöpplerin mit der Sixtinischen Kapelle. Dazu sagte er wörtlich: "Michelangelo mit dem Jüngsten Gericht ist nicht großartiger als Vermeer van Delft mit seiner Spitzenklöpplerin im Louvre, eine Handspanne im Quadrat groß. Wenn man die plastischen Dimensionen in Betracht zieht, so kann man Vermeers Spitzenklöpplerin der Sixtinischen Kapelle gegenüber als großartig bezeichnen."



Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge, 1665
Das wohl populärste Bild von Jan Vermeer.

Der Turban mit dem gelben, herabfallenden Tuch ist ein Zeichen für das in der damaligen Zeit vorhandene Interesse an der morgenländischen Kultur in Folge der Türkenkriege. Im 17. Jahrhundert waren Turbane deshalb ein beliebtes und weit verbreitetes Accessoire in Europa. Daneben fällt besonders die Perle am Ohr des Mädchens auf, die aus der Schattenzone des Halses hervorsticht.

Jan Vermeer wurde von Mäzenen unterstützt, die einen Großteil seiner Werke erwarben.
Aufgrund des kleinen Gesamtwerkes von Jan Vermeer (insgesamt 37 Bilder) sowie der Tatsache, dass nur selten Gemälde von ihm auf Auktionen gehandelt wurden, blieben seine Werke zu seinen Lebzeiten den meisten unbekannt und fanden über einen kleinen Kenner– und Liebhaberkreis hinaus kaum Beachtung.

Heute zählt Jan Vermeer zu den populärsten niederländischen Malern. So besuchten 1995 und 1996 460.000 Besucher innerhalb von 14 Wochen in Den Haag die Ausstellung Johannes Vermeer, in der 22 seiner Werke zu sehen waren. Außergewöhnlich war, dass alle Tickets bereits im Vorverkauf verkauft wurden. In Washington D.C. besuchten dieselbe Ausstellung 327.551 Besucher.
Diese und weitere Informationen hier
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