Von den Kleidern
Und der Weber sagte: Sprich uns von den Kleidern.
Und er antwortete:
Eure Kleider verbergen viel von eurer Schönheit, doch
verstecken sie nicht das Unschöne.
Und obwohl ihr in Gewändern die Freiheit des Persönlichen
sucht, könnt ihr darin einen Zügel und eine Kette finden.
Könntet ihr der Sonne und dem Wind mit mehr Haut und
weniger Kleidung begegnen!
Denn der Atem des Lebens ist im Sonnenlicht, und die
Hand des Lebens ist im Wind.
Einige von euch sagen: "Der Nordwind hat die Kleider
gewebt, die wir tragen."
Und ich sage: Ja, es war der Nordwind,
aber Scham war sein Webstuhl und Schlaffheit sein Faden.
Und als seine Arbeit getan war, lachte er im Wald.
Vergesst nicht, dass Züchtigkeit ein Schild gegen die
Augen der Unreinen ist.
Und wenn die Unreinen nicht mehr sind,
was ist Züchtigkeit dann anderes als eine Fessel und
eine Trübung des Geistes?
Und vergesst nicht, dass es die Erde freut,
eure nackten Füße zu spüren und dass die Winde
sich danach sehnen, mit eurem Haar zu spielen.
Khalil Gibran
Und er antwortete:
Eure Kleider verbergen viel von eurer Schönheit, doch
verstecken sie nicht das Unschöne.
Und obwohl ihr in Gewändern die Freiheit des Persönlichen
sucht, könnt ihr darin einen Zügel und eine Kette finden.
Könntet ihr der Sonne und dem Wind mit mehr Haut und
weniger Kleidung begegnen!
Denn der Atem des Lebens ist im Sonnenlicht, und die
Hand des Lebens ist im Wind.
Einige von euch sagen: "Der Nordwind hat die Kleider
gewebt, die wir tragen."
Und ich sage: Ja, es war der Nordwind,
aber Scham war sein Webstuhl und Schlaffheit sein Faden.
Und als seine Arbeit getan war, lachte er im Wald.
Vergesst nicht, dass Züchtigkeit ein Schild gegen die
Augen der Unreinen ist.
Und wenn die Unreinen nicht mehr sind,
was ist Züchtigkeit dann anderes als eine Fessel und
eine Trübung des Geistes?
Und vergesst nicht, dass es die Erde freut,
eure nackten Füße zu spüren und dass die Winde
sich danach sehnen, mit eurem Haar zu spielen.
Khalil Gibran
Ambrosia - 18. Sep, 18:56